Mirabellgarten & Mirabell Park

Der weltberühmte Mirabellgarten wurde entlang einer Nord-Süd-Achse gebaut und ist in Richtung des Salzburger Domes und der Festung Hohensalzburg ausgerichtet. Die ursprünglichen Gärten wurden von Johann Bernhard Fischer von Erlach im Auftrag von Fürst Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun im Jahre 1689 geplant.

Im Jahr 1730 wurden die Gärten stark verändert, Franz Anton Danreiter war verantwortlich für die neuen Pläne. Schon zu diesem Zeitpunkt war der "Mirabellgarten" als einer der schönsten Parks Europas bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde der Mirabellgarten noch einmal stark verändert, diesmal wurden Teile des Gartens zerstört. Dies beinhaltete den ursprünglichen Zwergerlgarten in der Form, in der er im 18. Jahrhundert angelegt worden war, einige Arkadengänge in Richtung Mirabellplatz und die sogenannte Sala terena nordwestlich des Schlosses Mirabell.

Die "Grand Parterre" ist nicht nur der größte abgeschlossene Teil des Mirabellgartens, sondern zählt auch zu den ältesten Teilen. Wenn Sie den Mirabellgarten vom Markatplatz aus betreten, so werden sie das Grand Parterre durch zwei Paare von Borghesischen Fechtern betreten. Das innere Paar stammt von A. Götzinger, das äußere von M. B. Mandl; beide Paare wurden im 17. Jahrhundert geschaffen.

Steinfiguren & Grand Parterre des Mirabellgartens

Die Balustraden, die von den Paaren ausgehen, sind mit römischen Göttern dekoriert, die 1689 geschaffen wurden: Diana, Flora, Minerva, Ceres, Pomona, Venus, Vesta, Juno, Chronos, Bacchus, Jupiter, Mars, Herkules, Vulkan und Appollo. Diese Statuen wurden von B. van Opstal hergestellt.

Die Grand Parterre, die hinter der Marmorbalustrade in ein phantastisches Muster von Blumenbeeten und Rasenflächen übergeht, ist mit Vasen von Fischer von Erlach akzentuiert. In ihrem Zentrum finden Sie einen großen Springbrunnen mit vier Statuengruppen, die um ihn arrangiert sind. Sie stellen Raub- und Fluchtszenen dar. Den Raub der Prosperina, den Raub der Helena, Aeneas, der seinen Vater Anchises aus dem brennenden Troja trägt, und Herkules und Antaeus. Diese Statuen wurden 1690 von Ottavio Mosto geschaffen.

Neben dem Hauptteil der Grand Parterre finden Sie in Richtung Mirabellplatz einen Abschnitt der Gärten mit dem Papagenabrunnen. Dieser Brunnen bezieht sich als Referenz auf den Papagenobrunnen in der Pfeiffergasse. In diesem Hof finden Sie außerdem die alte Orangerie des Schlosses Mirabell und - direkt gegenüber - das Salzburger Barockmuseum.

Pegasusbrunnen & Heckentheater: Barocke Spielereien

Die Kleine Parterre ist der Teil des Mirabellgartens, der parallel zum Schloss Mirabell verläuft. In ihrem Zentrum finden Sie den Pegasusbrunnen, der seit 1913 hier steht. Zuvor war der Pegasus Teil der Mirabellschwemme, die sich am Mirabellplatz befand, also auf der anderen Seite des Schlosses. Ursprünglich war der Pegasus jedoch von Kaspar Gras aus Kupfer geschaffen worden, und zwar für den Kapitelplatz. Dort stand er denn auch von 1661 bis 1690. Von 1690 bis zum großen Stadtbrand 1818 war er Teil der Mirabellschwemme, danach wurde diese abgetragen.

Der Pegasusbrunnen ist übrigens auch ein guter Startpunkt, um die Heckenarkade der Grand Parterre zu durchqueren; dies haben schon Fräulein Maria und die Kinder der Familie von Trapp im Film "The Sound of Music" so gemacht. Wunder Sie sich also nicht, wenn Sie hier auf fröhlich singende und hopsende Amerikaner treffen.

Auf halbem Weg durch die Heckenarkade finden Sie auch eine Abzweigung auf die höhere Ebene des Mirabellgartens. Hier finden Sie neben einem Heckenirrgarten auch das Heckentheater. Es wurde hier in all seiner barocken Freude am Zelebrieren in geometrisch arrangierter Scheinnatur im Jahre 1717 errichtet. Im Heckentheater werden nach wie vor Konzerte gehalten, im Sommer wird es gelegentlich auch von den Salzburger Festspielen genutzt.

Zwergerlgarten beim Schloss Mirabell

Wenn Sie nun diese Ebene zurück in Richtung Norden gehen, so gelangen Sie zum vorhin schon erwähnten Zwergerlgarten. Dabei handelt um eine Sammlung von Grotesken, die auf einer alten Bastei präsentiert wird. Mehrere der Zwerge sind Liliputanern nachempfunden, die am Hof des Fürst Erzbischofs lebten und hier mitunter hohe Ehren erlangen konnten. Hier verkörpern die Zwerge aber die barocke Faszination am Grotesken, Deformierten, oft Hässlichen.

Dabei sind die Zwerge keineswegs lieblos dargestellt: Sie tragen sehr individuelle und unterschiedliche Züge. Als besonderes Kuriosum kann der türkische Zwerg angesehen werden - er spiegelt die uralte Furcht des Fürst Erzbischofs vor einer Invasion des Osmanischen Reiches. Der Zwergerlgarten wurde ursprünglich unter Fürst Erzbischof Franz Anton Harrach im Jahr 1715 angelegt, aber vor allem im frühen 19. und nochmals im 20. Jahrhundert stark verändert.

Vogelhaus & Rosenhügel im Mirabellpark

Nördlich vom Zwergerlgarten finden Sie - wieder auf die tiefere Ebene zurückgekehrt und dann über die Treppen auf das Grundniveau aufgestiegen - das Vogelhaus des Schlosses Mirabell, oft auch schlicht Voliere genannt. Die Treppe zur Voliere stammt übrigens von 1894, die Einhörner, die sie flankieren, waren auch Teil der Mirabellschwemme. Das Vogelhaus hat eine Kuppel aus geschmiedetem Eisen, in der Vögel gehalten wurden. Das Vogelhaus stammt aus dem Jahr 1700, heute wird es für Kunstausstellungen genutzt.

Nördlich des Vogelhauses beginnt der Mirabellpark mit dem Rosenhügel, dem höchsten Punkt um das Schloss Mirabell herum. Der Rosenhügel bietet einen großartigen Blick auf den Mirabellgarten und die Kulisse von Festung und Altstadt im Hintergrund. Während tagsüber vor allem Touristen den Rosenhügel bevölkern, gilt er abends als Treffpunkt für homosexuelle Männer. Der Mirabellpark hat einen schönen, alten Baumbestand, einen Spielplatz, mehrere Statuen und wird im Norden durch das Salzburger Kongresszentrum begrenzt.

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Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Mirabellgarten
Mirabellgarten auf Wikipedia

http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Mirabellgarten
Mirabellgarten auf dem SalzburgWiki

http://www.barockmuseum.at/
Barockmuseum beim Mirabellgarten

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