Schloss Klessheim

Nur vier Kilometer westlich von Salzburgs barockem Stadtzentrum finden Sie Schloss Klessheim, ein weiteres barockes Juwel der Mozartstadt. Genau genommen eines in Rokoko, aber auf jeden Fall ein sehenswertes Gebäude, das von bemerkenswerten Gartenanlagen umrahmt ist.

Ursprünglich befand sich hier nur ein kleiner Adelssitz, ein Landschloss eines lokalen Lehnsherren, der Kleshof genannt wurde. Fürst Erzbischof Johann Ernst Graf Thun kaufte die Immobilie im Jahr 1690. Erst zehn Jahre später erhielt der barocke Stararchitekt Johann Bernhard Fischer von Erlach den Auftrag, ein Lustschluss unter dem Namen Favorita zu bauen.

Als Fürst Erzbischof von Thun im Jahr 1709 verstarb war das Schloss Favorita fast fertig. Sein Nachfolger Fürst Erzbischof Anton Franz Harrach erließt dennoch einen Baustop: Er investierte das Geld lieber in die Neugestaltung von Schloss Mirabell. Fertig gestellt wurde das Schloss in Klessheim dann erst unter der Herrschaft von Fürst Erzbischof Firmian.

Erweiterung von Schloss Klessheim

Dieser entstammte einem verarmten Südtiroler Adelsgeschlecht und nachdem er das hohe Amt des Fürst Erzbischofs von Salzburg erlangt hatte, war es ihm ein besonderes Anliegen, die wiedererlangte Bedeutung seines Hauses in prächtigen Palästen auszudrücken. Er ließ auch Schloss Leopoldskron bauen. Schloss Klessheim wurde unter seiner Herrschaft im Jahr 1723 fertig gestellt, allerdings sehr viel schlichter und bescheidener, als ursprünglich geplant.

Schloss Klessheim besteht aus drei prächtig dekorierten Stockwerken mit einem sehr schönen Festsaal, der mit einer großen Kuppel ausgestattet ist. Eine Terrasse in der Mitte des Gebäudes war nicht Teil der ursprünglichen Pläne, sie wurde 1723 gebaut. Erreichbar ist sie über zwei große Außentreppen, die zum Haupteingang führen. Die Treppen werden von steinernen Hirschen flankiert, die goldene Sterne in ihren Geweihen tragen - ein Bezug auf Wappen und Nachnamen von Fürst Erzbischof Firmian.

Klessheim im 19. Jahrhundert: Exil für Luziwuzi

Der Barocke garten wurde im späten 18. Jahrhundert in einen Englischen Landschaftsgarten umgestaltet, damals eine gängige Praxis in vielen Barockgärten Europas. Dies geschah unter der Herrschaft des letzten Fürst Erzbischofs von Salzburg, Hieronymus Colloredo. Nach der Säkularisierung Salzburgs wurde Schloss Klessheim Eigentum der Habsburger. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der jüngste Bruder Ludwig Viktor in einer Badeanstalt übel verprügelt, da er seine homophilen Neigungen gerne an Offizieren auslebte - nicht immer zu deren Wohlgefallen. Da von diesem Zwischenfall auch die Medien informiert wurden, war Kaiser Franz Joseph I gezwungen, "Luziwuzi" zu sanktionieren. Der junge Erzherzog wurde nach Salzburg verbannt, wo er auf Schloss Klessheim residierte.

Erzherzog Ludwig Viktor wurde ein beliebter Mäzen und Wohltäter. Er holte auch den Architekten Heinrich Ferstel nach Salzburg, um im Garten von Schloss Klessheim das Winterschloss oder Kavalierhaus erbauen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in Schloss Klessheim eine Tanzschule betrieben. Erst die Nazis hauchten dem Rokokobau neues Leben ein: Adolf Hitler nutzte es für Empfänge und Bankette, der verwilderte Englische Garten wurde barockisiert, das Kavalierhaus ausgebaut. Die Autobahn und Gleisanlagen wurden ebenso gebaut wie große Bunker.

Nach dem Krieg ging Schloss Klessheim in den Besitz des Landes Salzburg über. Heute wird es von der Tourismusschule Klessheim und vom Salzburger Casino genutzt. Schloss Klessheim ist wohl der extravaganteste Bau in Österreich, der als Casino dient. Der Garten ist teilweise ein Golfplatz, kann aber besichtigt werden.

Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten

Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kle%C3%9Fheim
Schloss Klessheim auf Wikipedia

http://www.casinos.at/
Casinos Austria (Niederlassung im Schloss Klessheim)

http://www.golfclub-klessheim.com/
Golfclub Klessheim

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