Cafes oder Kaffeehäuser in Salzburg

Nachdem die osmanische Armee bei der Zweiten Türkenbelagerung Wiens im 17. Jahrhundert vernichtend geschlagen worden war, plünderten die siegreichen Heere der Polen und Deutschen die verlassenen Zelte. Dort fanden Sie neben allerlei orientalischen Wertgegenständen auch Kisten mit schwarzen Bohnen, die durch einen bitteren Geschmack auffielen. Das schwarze Gebräu, das sich mit dem Pulver dieser Bohnen herstellen ließ, begeisterte die Aristokratie Wiens.

Die ersten Kaffeehäuser wurden schon bald danach in Wien geöffnet, neben Warschau, Oxford und Venedig wurde Wien ein weiteres Zentrum für den Kaffeehandel. Die Basis für die österreichische Cafe-Kultur war gelegt. Als wirtschaftlich starkes Zentrum musste natürlich auch Salzburg, damals noch unabhängiges Fürsterzbistum, ein Kaffeehaus haben. Schon im Jahr 1703 eröffnete das Cafe Tomaselli seine Tore. Damals noch in der Goldgasse, seit 1760 aber am Alten Markt, wo es heute noch zu finden ist. Die 300 Jahre Kaffeehaus-Geschichte machen das Tomaselli zum ältesten Cafe Österreichs und einem der ältesten der Welt.

Es gibt Leute, die behaupten, dass die wienerischsten Cafes Österreichs in Salzburg liegen. Nachdem wir in unserem Redaktionsteam auch Salzburger haben, die jahrelang in Wien gelebt haben, können wir das nicht bestätigen. Im Gegenteil: Mit einigen rühmlichen Ausnahmen tendieren die Cafes in Westösterreich zu geschmackloser Ausstattung, grässlichen Bildern an den Wänden und überteuerten Preisen bei gleichzeitig bescheidener Qualität. In diesem Artikel soll es aber um die Ausnahmen gehen - jene Cafes in Salzburg, die besuchswert sind für Ambiente, Qualität und Geschichte.

Cafe Tomaselli

Gegründet 1703. Das Tomaselli ist der T. rex im Jurassic Park des Koffeins und versorgte schon Wolfgang Amadeus Mozart mit Kaffee. Ihm folgten Generationen von Künstlern, wie Max Reinhardt, Michael Haydn oder Hugo von Hoffmannsthal. Heute ein Fixpunkt in der Altstadt mit sehr konservativem Ambiente.

Cafe Fürst

Mehr oder weniger direkt gegenüber dem Cafe Tomaselli finden Sie das Cafe Fürst, kaum weniger legendär. Der Chocolatier Fürst war im 19. Jahrhundert der Erfinder der Mozartkugel, die in Folge zum Exportschlager wurde. Das betrifft aber nur Nachahmer - die original Fürst Mozartkugel wird nach wie vor in recht kleinen Mengen, aber von Hand gefertigt. Nach dem Originalrezept von 1890. Mittlerweile gibt es mehrere Zweige von Fürst, das Cafe am Alten Markt ist aber das Stammhaus.

Cafe Niemetz

Gut versteckt hinter der Pferdeschwemme ist dieses Traditionscafe direkt neben dem Festspielhaus. Es erfreut sich großer Beliebtheit bei Künstlern der Festspiele, besonders bei den Musikern der Wiener Philharmoniker.

Cafe Sacher

Sehr konservativ, sehr klassisch, ein bisschen versnobt - das erwartet man vom Cafe Sacher, das eigentlich "Österreichischer Hof" hieß und ein Salzburger Traditionshotel war, bis es in einen wienerischen "k. & k. Erlebnispark" umgewandelt wurde. Hier können Sie die echte Sachertorte kaufen. Fast so touristisch wie das Cafe Sacher in Wien.

Cafe Demel

Auch dies war dereinst eine Salzburger Institution, das Cafe Glockenspiel am Mozartplatz. Vor wenigen Jahren wurde es vom einstigen k. und k. Hoflieferanten Demel aus Wien übernommen und auf neureich getrimmt. Damit dürfte Demel den Geschmack der Salzburger getroffen haben, denn das Ex-Glockenspiel ist stets gut besucht.

Cafe Shakespeare

Das kleine, alternative Cafe Shakespeare bei der Andräkirche ist eigentlich eher eine Bar. Ein beliebter Treffpunkt bei Schülern und Studenten mit leicht künstlerischer Atmosphäre und Bistro-Gerichten. Das Anti-Salzburg kann hier zumindest Ansatzweise genossen werden.

Links

http://www.tomaselli.at/
Cafe Tomaselli

http://www.original-mozartkugel.com/
Cafe Fürst (Erfinder der Mozartkugel)

http://www.sacher.com/de-cafe-salzburg.htm
Cafe Sacher Salzburg

http://www.demel.at/
Cafe Demel

http://www.shakespeare.at/
Cafe Shakespeare

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