Berchtesgaden

Berchtesgaden ist eine Kleinstadt im äußersten Süden von Deutschland, nur etwa 20 Kilometer von Salzburg entfernt. Berchtesgaden hat etwa 8000 Einwohner und ist als Wintersportort bekannt. Wegen der landschaftlichen Schönheit von Berchtesgadens Umland ist der Ort ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge von Salzburg. Dabei wird es gerne mit dem Kehlsteinhaus oder dem Kurort Bad Reichenhall kombiniert. Sehr beliebt ist auch der Königssee, mit 190 Metern die tiefste See Deutschlands. Bemerkenswert ist der Nationalpark Berchtesgaden, in dem der Königssee liegt.

Berchtesgaden wurde erstmals im Jahr 1102 urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von Frau Perchta ab, einem germanischen Geisterwesen. Die Endsilben "gaden" leiten sich vom Wort für ein umfriedetes Stück Land ab - dem linguistischen Vorfahren von "Garten". Die Stadt entwickelte sich um einen Stift, der von Papst Paschal II. gegründet wurde und direkt dem Heiligen Stuhl unterstand.

Berchtesgaden als Hybrid zwischen Salzburg & Bayern

Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich Berchtesgaden recht erfreulich und gewann durch seine geographische Lage zwischen den Staaten Bayern und Salzburg: Der Status von Berchtesgaden lag irgendwo zwischen Unabhängigkeit und Föderation mit abwechselnd Bayern und Salzburg. Erst durch die Napoleonischen Kriege wurde diese Sonderstellung beendet und Berchtesgaden letztlich im Jahr 1810 bayrisch.

Schon mit dem Beginn des alpinen Tourismus im 19. Jahrhundert konnte Berchtesgaden wirtschaftlich profitieren. Das verdankte die Gemeinde neben der schönen Landschaft vor allem dem romantischen Maler Caspar David Friedrich, der hier mehrere sehr populäre Gemälde schuf. Adel und Aristokratie kamen vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt nach Berchtesgaden. Ein Trend, der sich im 20. Jahrhundert ungetrübt fortsetzte. Adolf Hitler verweilte erstmals 1923 in Berchtesgaden.

Im Jahr 1937 kaufte die NSDAP ein Grundstück in Berchtesgaden und mit dem inzwischen zerstörten Berghof. Die Nazis bauten den Berghof zu einem politischen Zentrum aus, ergänzt durch Kasernen, neue Straßen und Verwaltungsgebäude. Der Bahnhof von Berchtesgaden wurde drastisch erweitert - eine der wenigen Baumaßnahmen, die noch heute in vollem Umfang gesehen werden kann.

Berchtesgaden nach dem Krieg

Heute verweisen die katholisch-bürgerlich geprägten Berchtesgadener gerne darauf, dass ihre Gemeinde von den Nazis missbraucht wurde. Tatsächlich wurde der örtliche Schützenverein nach dem Krieg als "Widerstandsähnliche Gruppe" klassifiziert. Die wichtigste Attraktion von Berchtesgaden verdanken die Einwohner dennoch den Nazis: Das Kehlsteinhaus, das zusammen mit neuen Straßen und Tunneln zu Hitlers 50. Geburtstag erbaut wurde.

Die umfassenden Tunnel sollen angeblich sogar bis in die Stadt Salzburg gereicht haben. Im April 1945 wurde Berchtesgaden von amerikanischen Truppen eingenommen; sie zerstörten die Kasernen und den Zugang zu den meisten Tunnels. Eine Nazi-Gedenkstätte sollte um jeden Preis verhindert werden. Nur jene Teile der Kasernen blieben erhalten, die von den US-Truppen selbst genutzt wurden.

Seit den 1970er Jahren ist Berchtesgaden wieder als ruhiger Ferienort bekannt. Eine bisaisonale Destination mit Wandermöglichkeiten im Sommer und Wintersportinfrastruktur im Winter. Seit damals wurden mehrere sehr große Hotels gebaut, die das Ortsbild von Berchtesgaden nachhaltig, aber nicht unbedingt vorteilhaft veränderten. Erst seit wenigen Jahren versuchten die Tourismusbetriebe von Berchtesgaden vermehrt auf Qualität statt Quantität (Massentourismus) zu setzen.

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Weiterführende Links

http://www.berchtesgaden.de/
Berchtesgaden Online

http://www.berchtesgadener-land.com/
Berchtesgadener Land als Region

http://www.berchtesgadener-land.info/
Website zu Berchtesgaden und dem Königssee



Visit-Salzburg.net