Platzl bei der Linzergasse

Das Platzl ist ein kleiner Platz im Anfangsbereich der Linzergasse. Es verbindet damit die Altstadt auf dem rechten Salzachufer mit der Staatsbrücke und bildet den Kreuzungsbereich zwischen Dreifaltigkeitsgasse, Linzergasse und Steingasse. Daher ist das Platzl, das an sich eigentlich nicht viel her macht, einen zweiten Blick rechtfertigt.

In der Geschichte des Platzls gibt es zwei Begebenheiten, die seine Entwicklung besonders stark prägten: Erstens den Bau der Dreifaltigkeitsgasse durch die Schaffung des Sauterbogens im Jahr 1645. Fürst Erzbischof Paris Lodron hatte die Paläste seiner Familie (Primogeniturpalast und Sekundogeniturpalast) besser an die Linzergasse anbinden wollen. Zweitens den großen Stadtbrand von 1818, der viele Gebäude in der Umgebung zerstörte, unter anderem die Kirche St. Andreas (die später durch die neue Andräkirche gegenüber dem Schloss Mirabell ersetzt wurde).

Die Straßen der Salzburger Altstadt entsprachen übrigens sozialen Schichten: Die Paläste waren dem hohen Adel und Klerus vorbehalten; reiche Bürger wie Händler lebten am linken Salzachufer, etwa in der Getreidegasse. Und einfache Handwerker, Tagelöhner und ärmere Menschen lebten in Steingasse und Linzergasse, oft auf sehr engem Raum. Das Platzl war wohl an einem Kreuzungspunkt zwischen Mittelständlern und armen Menschen.

Lustig ist, dass diese soziale Teilung in gewisser Weise noch heute erkennbar ist. Noch heute finden Sie in der Linzergasse kleine Geschäfte und Handwerker, während in der Getreidegasse die Luxusboutiquen tonangebend sind. In der weiteren Umgebung des Platzls werden Sie außerdem viele Bars, Cafes und Geschäfte finden.

Noch ein bisschen mehr historische Information: Im Haus am Platzl 3 lebte im Jahr 1540 der Arzt und Alchemist Theophrast von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus. Er verstarb in der Kaigasse und wurde auf dem Friedhof St. Sebastian, nicht weit vom Platzl, begraben. Im Haus Nr. 7 befindet sich die Engelapotheke, in der Georg Trakl seine Apothekerlehre machte. Beachten Sie auch das Königsgässchen daneben: Hier wohnte Jahrhunderte lang der Latrinenreiniger der Stadt, der Name des Gässchens ist als Spott zu verstehen.

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