Neustadt

Die Neustadt ist eine Nachbarschaft in der Stadt Salzburg die im späten 19. Jahrhundert anstelle der alten Basteien und Stadtbefestigungen nördlich vom Kapuzinerberg erbaut wurde. Die Befestigungen aus dem 17. Jahrhundert brauchten sehr viel Platz, hatten ihre strategische Bedeutung aber schon lange eingebüßt. Daher wurden sie abgetragen und das gewonnene Bauland sehr schnell entwickelt; ähnlich wie die in etwa zeitgleich entwickelte Ringstraße in Wien. Allerdings in sehr viel kleinerem Maßstab.

Durchaus vergleichbar ist auch der hässliche Historismus, der die Architektur der Gegend dominiert und die Referenzen zu kaiserlichen Hoheiten - die wichtigste Straße der Neustadt ist die Franz-Josefs-Straße. Hier sieht Salzburg wie eine Miniversion von Wien aus. In etwa zeitgleich wurde auch die Salzach reguliert, entlang des Ufers entstanden viele Villen. Beachten Sie beispielsweise die Schwarzstraße in der Gegend der Christuskirche. Besonders bedeutend für diese Zeit war der Architekt Jakob Ceconi.

Ein weiterer Grund für die schnelle Entwicklung der Nachbarschaft war wohl auch der große Stadtbrand von 1818, der in diesem Teil Salzburgs verheerende Schäden hinterließ. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Salzburg in einer wirtschaftlichen Krisenzeit, die den Napoleonischen Kriegen und der Säkularisierung folgten. Der Salzhandel kam weitgehend zum Erliegen und der Wiederaufbau nach dem Stadtbrand ging schleppend voran. Billige Materialien wurden verwendet, was Neubauten etwa 50 Jahre später sicher erleichterte. Beachten Sie beispielsweise die Geschichte der Andräkirche, die am Platzl durch den Brand schwer beschädigt, aber erst im späten 19. Jahrhundert durch einen Neubau mitten in der Neustadt (gegenüber dem Schloss Mirabell) ersetzt wurde.

In den Straßen hinter der Andräkirche finden Sie mehrere historistische Zinshäuser mit Mietwohnungen. Während dies wiederum typisch für Wien ist, bleibt die Nachbarschaft ein gewisses Kuriosum für Salzburger Verhältnisse. Die Architektur nimmt oft nur unzureichend auf ältere Bausubstanz Rücksicht; das Paradebeispiel dafür ist wiederum die pompöse Andräkirche, die erst im späten 20. Jahrhundert architektonisch "entschärft" wurde.

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