Mozarts Wohnhaus (Tanzmeisterhaus)

Das Wohnhaus der Familie Mozart ist auch als Tanzmeisterhaus bekannt. Es befindet sich auf dem Markatplatz, wo Sie unter anderen Sehenswürdigkeiten auch die Dreifaltigkeitskirche bemerken werden. Das Tanzmeisterhaus bestand ursprünglich aus zwei Häusern, die schon 1617 urkundlich erwähnt werden. Im Jahre 1685 wurden die Gebäude dann verbunden und in ein Haus umgewandelt. Im Jahr 1711 erwarb der Eigentümer Lorenz Speckner eine Lizenz für eine Tanzschule. Dabei handelte es sich aber nicht um eine bloße Tanzschule nach dem heutigen Verständnis.

Ein Tanzmeister war vielmehr ein Trainer für Etikette - ein Mentor in Fragen des Benimms für junge Adelige und Mitglieder der Aristokratie, die ihre Kinder in die gehobene Gesellschaft bei Hofe einführen wollten. Der zweite Tanzmeister der ansässigen Dynastie war Franz Gottlieb Speckner, ein Freund der Familie Mozart.

Im Jahr 1765 begann die Familie Mozart darüber nachzudenken, ein neues Heim zu suchen. Die Räumlichkeiten in ihrer Wohnung in der Getreidegasse (Mozart Geburtshaus) waren nicht mehr ausreichend für die gesamte Familie. Tanzmeister Speckner starb im Jahr 1767 und seine Cousine Maria Anna Raab wollte oder konnte das Geschäft nicht weiterführen.

Ursprüngliche Nutzung des Tanzmeisterhauses

Sie nutzte den Tanzsaal und andere Räumlichkeiten, um sie für Hochzeiten und Feiern zu vermieten. Zu diesem Zeitpunkt verbrachte Wolfgang Amadeus Mozart seine Zeit damit, europaweite Tourneen durchzuführen und hielt sich nur selten in Salzburg auf. Sein Vater Leopold begleitete ihn oft, dabei dürfte ihnen zunehmend bewusst geworden sein, dass die Familie langfristig einer größeren Bleibe bedürfen würde.

1773 zog Mozart samt Familie im Tanzmeisterhaus ein. Der Markatplatz hieß damals noch Hannibalplatz. Im neuen Heim fand der Komponist genügend Raum für Proben, repräsentative Diners, Feste und Konzerte. Wohnen musste er freilich auch dort. Zudem komponierte Mozart in Salzburg wie ein Besessener und schrieb zahlreiche Briefe - 232 sind aus der Tanzmeisterhauszeit dokumentiert.

Die Zusammensetzung der Familie Mozart wandelte sich im Laufe der Jahre: Mozarts Mutter starb im Jahr 1778, sechs Jahre später heiratete seine Schwester Nannerl und zog nach St. Gilgen im Salzkammergut - die Heimatgemeinde seiner verstorbenen Mutter. Mozarts Vater Leopold verstarb 1787, was schon lange Zeit nach Mozarts Umzug nach Wien war. Nach dem Tode Leopold Mozarts (der ja der eigentliche Hausherr war) wurde das Tanzmeisterhaus mehrfach verkauft.

Zerstörung & Rekonstruktion zu Museum

1944 bekam die Gegend um den Makartplatz mehrere Bombentreffer ab. Auch das Tanzmeisterhaus war schwer beschädigt, zwei Drittel des Gebäudes waren komplett zerstört. Der Eigentümer verkaufte die Reste des Tanzmeisterhauses an eine Versicherungsgesellschaft, die das Areal nutzte, um ein Bürogebäude zu errichten. Lediglich das überlebende Drittel wurde gerettet und 1955 an die Internationale Stiftung Mozarteum verkauft, die hier ein Museum einrichtete.

Auch das Bürogebäude der Versicherung wurde 1989 von der Stiftung gekauft. Sie ließ diese Bausünde der Nachkriegszeit abreißen und das Tanzmeisterhaus nach den Originalplänen mit authentischen Materialien wiederaufbauen. Fertiggestellt wurde das Projekt im Jahr 1994. Seither beherbergt das neue alte Tanzmeisterhaus ein Museum, das dem Leben und Werk Mozarts gewidmet ist. Die Familie Mozart finden Sie wenige hundert Meter entfernt: Das Familiengrab liegt auf dem Friedhof St. Sebastian, den Sie wiederum am anderen Ende der Linzergasse finden.

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Links

http://www.klassika.info/Komponisten/Mozart/
Biographie von Wolfgang Amadeus Mozart

http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Mozart-Wohnhaus
Mozarts Wohnhaus auf SalzburgWiki

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