Kaigasse & Kaiviertel

Die Kaigasse ist eine schmale Gasse im mittelalterlichen Stadtzentrum von Salzburg. Es handelt sich dabei um die wichtigste Gasse im sogenannten Kaiviertel, das in die Kapitelgasse übergeht. Die Kaigasse entwickelte sich über den Verlauf von Jahrhunderten und vereinigte mehrere Gassen, die seit dem 12. Jahrhundert in eine zentrale Gasse übergingen. Grundmauern von römischen Bauten finden Sie übrigens im Römersaal des Mozartkinos, das auf einer Ecke eines römischen Tempels erbaut wurde. Die eigenartige Form der Kaigasse ist vermutlich durch das "Hindernis" dieses Tempels bedingt.

Der Tempel der römischen Stadt Iuvavum war den Göttern Asclepios, Hygieia und Kybele gewidmet. Das Gebäude war für Salzburger Verhältnisse sehr groß, etwa 45 Meter lang und 26 Meter breit und stand im Verbund mit mehreren kleineren Gebäuden. Das Mozartkino entstand 1950 im Gebäude des ehemaligen Kasererbräus, das wiederum die römischen Grundmauern als Kellerwände nutzte.

In der Kaisgasse selbst gibt es mehrere Häuser, die einen zweiten Blick wert sind: Die Salvatorkirche befand sich im Haus Kaigasse 4. Sie wurde vor 1421 erbaut und später in ein Wohnhaus umgestaltet. Teile des Hauses Kaigasse 6 dürften ebenfalls auf diese Kirche zurückgehen; im Hinterhof des Gebäudes finden sich Reste eines Gartens, der zur Zeit von Fürst Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau genutzt worden sein dürfte, also um 1600.

Das Haus Kaigasse 8 war das Gasthaus "Zum Weißen Ross", in dem der bekannte Alchemist und Arzt Theophrastus von Hohenheim aka Paracelsus im Jahr 1541 verstarb. Das Haus Kaigasse 20 wurde anstelle der früheren Nicolaikirche erbaut. Kaigasse 12 ist eines der Gebäude, die mit der Verwaltung des Salzburger Doms zu tun hatten. Es wird heute von der Universität Salzburg genutzt. Kaigasse 17 ist der sogenannte Högelwörther Hof, erstmals im Jahr 1436 urkundlich erwähnt. Es war der Salzburger Sitz der Äbte vom Stift Högelwörth in Bayern.

Unter diesem Gebäude verläuft auch ein Seitenzweig des Almkanals. Um die Ecke befanden sich einst der Berchtesgadener Hof und der Gurker Hof. Am Ende der Kaigasse gelangen Sie zum Kajetanerplatz mit dem Salzburger Landesgericht und der Kajetanerkirche. Das Kaiviertel ist eher teuer und touristisch, obwohl es immerhin weniger überlaufen ist, als die Gegend um die Getreidegasse und den Dom.

In den letzten Jahren lebte übrigens das traditionelle Kaigassenfest wieder auf, ein jährliches Straßenfest, das im Sommer stattfindet. Dabei wird auf mehreren Bühnen Musik gespielt, Kunsthandwerk verkauft und Speisen und Getränke kredenzt. Die Geschäfte des Kaiviertels präsentieren sich und Gäste können zur Generation von Partylaune überteuertes Bier in Plastikbechern kaufen.

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