Borromäum

Im Stadtteil Parsch gibt es ein palastartiges Gebäude, das man leicht für ein Schloss eines Fürst Erzbischofs halten könnte - ein Eindruck, der durch das riesige Wappen über seinem Haupteingang verstärkt wird. Tatsächlich ist dieser Eindruck aber falsch. Aus zwei Gründen: Erstens ist das Gebäude nicht so alt, wie es auf den ersten Blick wirkt; und zweitens, weil es eine Schule ist und keineswegs ein Palast.

Allerdings eine sehr gute Schule: Das Borromäum ist eine katholische Privatschule für Knaben. Es geht auf eine Stiftung im Jahre 1840 zurück, als hier eine Mittelschule für Knaben im Besitz der Erzdiözese gegründet wurde. Im Jahr 1848 wurde der Name Borromäum für die Schule erstmals erwähnt. Entwickelt wurde die Einrichtung mit der Intention, begabte Knaben auszubilden und im Idealfall für ein Leben als Priester zu begeistern. Ursprünglich befand sich die Schule in der Gaisbergstraße 7, in einem Gebäude, das schnell zu klein wurde. Fürst Erzbischof Kardinal Schwarzenberg kaufte daher den Primogeniturpalast in der Dreifaltigkeitsgasse im Jahr 1848 (heute ist davon nur noch die Fassade übrig, den Kern bewohnt die Kunsthochschule Mozarteum). Der Erzbischof von Mailand, der Heilige Carlo Borromäo wurde als Patron für die Schule gewählt.

Schon im Jahr 1900 gingen 200 Knaben im Borromäum zur Schule, die Einrichtung war wieder zu klein geworden. Fünf Jahre später war der Herzog von Arenberg (siehe unseren Artikel über das Schloss Arenberg) gezwungen, Teile seines Parks zu verkaufen. Einige Parzellen kaufte die Diözese, um ein neues Schulgebäude für das Borromäum zu errichten. Das Gebäude wurde von den Architekten Matthäus Schlager und dem Bischof Balthasar Kaspar in historistischem neo-Barock errichtet. Eröffnet wurde das neue Borromäum im Jahr 1912.

Der Zweite Weltkrieg und die Nazi Zeit waren für die Schule nicht sehr erfreulich - katholische Schulen waren bestenfalls geduldet. Erst in der Nachkriegszeit konnte das Borromäum wieder erblühen und ist heute eine der exklusivsten katholischen Privatschulen in der größeren Region. Das Borromäum hat seinen Schwerpunkt in den humanistischen Fächern.

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