Aiglhof
Der Aiglhof ist ein barockes Anwesen das den lokalen Landesherren in einem Teil von Mülln, nördlich der Salzburger Altstadt, als Herrensitz diente. Die meisten Salzburger assoziieren mit dem Wort Aiglhof aber eine Siedlung aus dem frühen 20. Jahrhundert, die auf dem Land des Ansitzes entstand und danach benannt wurde. "Aiglhof" ist damit auch der Name einer Nachbarschaft.
Das Anwesen Aiglhof kann bis ins 14. Jahrhundert urkundlich dokumentiert werden, als die Lehensherren von Kuchl das Gebäude samt Ländereien an einen Mann namens Paul Köllerer verkauften. Das geschah im Jahr 1377. Köllerer gab den Aiglhof an seine Tochter und ihren Mann Georg Aigl, dessen Name man auf den Hof übertrug.
Im Jahr 1511 kaufte der Hofkanzler den Aiglhof, der im Zuge der Bauernkriege im Jahr 1525 stark beschädigt wurde. Im Jahr 1588 wurde der Aiglhof wieder verkauft, dann noch einmal im Jahr 1592. In letzterem Falle an Fürst Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Nach ihm kam es in kurzer Folge noch zu weiteren Besitzerwechseln. Schließlich kaufte im Jahr 1604 der Stift St. Peter den Aiglhof, das Benediktinerkloster ist noch heute im Besitz des Anwesens.
Der Abt von St. Peter ließ den Aiglhof zwischen 1796 und 1799 aufwändig modernisieren und dekorieren. Eine Kapelle wurde errichtet, die mit einem Altar samt Altarbild von Martin Johann Schmidt ("Kremser Schmidt") ausgestattet wurde. Es stellt eine Begegnung Christi mit dem Heiligen Thomas dar. Heute ist das Hauptgebäude des Aiglhofes eine Gärtnerei von St. Peter.
Die Aiglhof Siedlung wurde dagegen erst ab 1927 errichtet. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise kam es mehrfach zu Verzögerungen beim Bau - trotz der Wohnungsnot, die damals in Salzburg herrschte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieg kamen viele Flüchtlinge aus Südtirol nach Salzburg. Insgesamt wurden drei Wohnkomplexe auf dem Gelände des barocken Schlösschens errichtet: Aiglhof I, II und III. Die Bauprojekte wurden 1941 beendet und sehen irgendwie einer Kaserne ähnlich. Verstärkt wird dieser Eindruck durch den Umstand, dass die Straßen zwischen den Wohngebäuden oft nach bekannten Generälen und anderen Offizieren der k. und k. Armee benannt wurden.
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