Florianibrunnen am Alten Markt

Der Florianibrunnen ist ein barocker Zierbrunnen am Alten Markt in Salzburg. Ursprünglich handelte es sich dabei um einen schlichten, funktionellen Brunnen. Im Jahr 1488 wurde dieser aber durch einen etwas raffinierteren ersetzt; dieser spätmittelalterliche Brunnen stellt noch immer die bauliche Grundlage für den heutigen Florianibrunnen dar. Er nutzte Wasser vom Gaisberg, das über Leitungen über die Salzach transportiert wurde. Die heutige Erscheinung des Brunnens ist das Resultat von mehreren Jahrhunderten, in denen er immer wieder mal umgebaut wurde.

Der älteste Teil, der heute noch sichtbar ist, ist das Metallgitter. Es wurde von Wolf Guppenberger im Jahr 1583 hergestellt. Guppenberger war eigentlich Hufschmied, allerdings auch ein begehrter Gestalter von Zunftzeichen und anderen Zierschlossereien. Das Zunftzeichen in der Getreidegasse 33 stammt beispielsweise von ihm. Das Gitter des Florianibrunnens enthält Darstellungen von Reitern, Tieren, Pflanzen - und Wappen. Jene von Fürst Erzbischof Johann Jakob von Kuen-Belasy, der Stadt Salzburg und dem Land Salzburg.

Die zentrale Säule des Florianibrunnens geht auf das Jahr 1687 zurück. Auch sie trägt das Wappen der Stadt Salzburg, die den Erhalt des Brunnens finanzierte (und eigentlich noch immer finanziert, aber heutzutage ist das weniger ungewöhnlich). Das große Marmorbecken des Brunnens geht auf das Jahr 1685 zurück und ist oktagonal im Grundriss. Die Statue im Zentrum stellt den Heiligen Florian dar, dem Schutzheiligen vor Feuer. Aus diesem Grund ist er auch ein beliebter Heiliger, wenn es um Brunnendekorationen geht. Die Statue ist eine der jüngsten Ergänzungen des Florianibrunnens, sie wurde von Josef Anton Pfaffinger im Jahr 1734 hergestellt.

Bis um 1800 stand der Florianibrunnen auch im Zentrum eines Brauches, der sich in Salzburg nicht mehr erhalten hat (jedenfalls nicht in der Stadt): Beim "Metzgersprung" unterliefen junge Männer, die ihre Lehre als Metzger erfolgreich beendet hatten, einem Initiationsritual - das mit einem Sprung in den Florianibrunnen endete. Das sollte sie symbolisch von den Sünden ihrer Lehrzeit reinwaschen, damit sie ohne Tadel in die Zunft der Metzger aufgenommen werden konnten.

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