Witzige Legenden & Anekdoten aus Salzburg

Oh-oh-oh-oh Amadeus!

Salzburgs berühmtester Sohn ist heute überall auf der Welt als "Wolfgang Amadeus Mozart" bekannt. Tatsächlich hieß der Komponist aber "Johannes Chrysostomus Wolfgang Theophilus Mozart". Amadeus ist nur die latinisierte Version von "Theophilus". Mozart selbst unterzeichnete Briefe vor allem in den späteren Jahren seines Lebens mit "Wolfgang Amade" und nannte sich manchmal in Briefen scherzhaft als "Amadeus".

Seine Familie und Freunde nannten Mozart einfach "Wolfgang" oder "Wolferl". Der deutsche Romantiker E. T. A. Hoffmann ergänzte seinen Namen um das A. für "Amadeus" zu Ehren des von ihm sehr geschätzten Komponisten, noch bevor er selbst berühmt wurde.

Erst im 20. Jahrhundert wollten sich die Plattenfirmen auf einen verbindlichen Namen für den Komponisten festlegen - damals kursieren mehrere Varianten. "Wolfgang Amadeus" setzte sich schließlich durch und blieb uns bis heute erhalten. Da Wolfgang zumindest in Österreich wenig exotisch war, griff sich Falco in den 1980er Jahren lieber den Namen "Amadeus". Mit dem Lied "Rock me Amadeus" landete er einen internationalen Hit.

Zwergerlgarten Salzburg

Der Salzburger Zwergerlgarten ist Teil der Mirabellgärten und liegt im Herzen der Stadt. Er enthält Statuen von Zwergen - beziehungsweise von Liliputanern, Menschen mit genetisch bedingtem kleinen Wuchs. Viele von den dargestellten Zwergen dürften nach real existierenden Menschen gestaltet worden sein, wenngleich nicht alle davon kleinwüchsig gewesen sein müssen.

Politische Korrektheit war keine große Stärke der Barockzeit, dem entsprechend sind viele der Zwerge im Zwergerlgarten auch in archetypischen Gewändern von verschiedenen Nationalitäten oder Gesellschaftsschichten ausstaffiert. Beachten Sie insbesondere den türkischen Zwerg! Der Zwergerlgarten wurde unter der Herrschaft von Fürst Erzbischof Franz Anton Harrach im Jahr 1715 gestaltet. Damals war eine Invasion der Türken gerade abgewehrt und man erlaubte sich, über die Osmanen zu witzeln.

Heute ist der Zwergerlgarten nicht mehr komplett. Mehrere Zwerge verschwanden im 19. Jahrhundert nach der Säkularisierung von Salzburg. Doch auch unvollständig ist der Zwergerlgarten eine gute Gelegenheit für Fotos - insbesondere Kinder begeistern sich dafür.

Die Salzburger Stierwascher

Während der Zeit der Bauernkriege um 1525 wurde die Stadt Salzburg belagert. Schon bald ging der Stadtbevölkerung, die zu großen Teilen in der Festung Schutz gesucht hatte, die Nahrung aus. Als schließlich bis auf einen Stier alles Vieh geschlachtet worden war, breitete sich Panik aus.

Da hatte der Kommandant der belagerten Truppen eine Idee: Er befahl, den braunen Stier mit weißer Farbe zu streichen und die Mauern entlang zu treiben, so dass die Belagerer das Tier sehen konnten. So geschah es auch. Am nächsten Tag wurde derselbe Stier erst gewaschen, dann schwarz gestrichen, dann wieder dem Feind vorgeführt. Am dritten Tag wiederholte sich das Ganze und der gewaschene Stier trat in seiner natürlichen Farbe auf. So wuschen und strichen die Salzburger den Stier Tag um Tag aufs neue. Die Belagerer glaubten indes, dass die Leute in der Festung jeden Tag einen Stier schlachten würden - und wilde Gelage feiern konnten.

Am Ende zogen die Belagerer unverrichteter Dinge wieder ab. Die Bevölkerung in der Festung jubelte, zog den Stier an die Salzach und wusch ihn ein letztes Mal, bis er wieder in seiner natürlichen Farbe erschien. Seither sind die Salzburg auch als "Stierwascher" bekannt.

Tatsächlich ist diese Legende ebenfalls "bullshit". Die Geschichte mit dem Stierwaschen geht wahrscheinlich auf mittelalterliche Metzgereien zurück, die sich am Ufer der Salzach befanden. Dort konnte Blut einfach abgespült und das abgezogene Fell gereinigt werden.

Mozarts mysteriöse Romanze

Aus dem Jahr 1774 ist ein Brief von Wolfgang Amadeus Mozart erhalten, den er an seine Schwester Nannerl schrieb. Darin finden sich die Zeilen: "…an die Jungfrau Mizerl bitte alles erdenkliches, sie soll an meiner liebe nicht zweifeln, sie ist mir beständig in ihrer reizenden negligee vor augen; ich hab viele hübsche Mädl hier gesehen, aber eine solche schönheit habe ich nicht gefunden."

Dieser Brief sorgte jahrelang für Verwirrung und Debatten unter Mozart-Forschern. War der junge Mozart verliebt gewesen? Scherzte er? Letzteres wird heute als die Auflösung des Rätsels gesehen: Mizerl war wohl Maria Anna Raab, die Vermieterin der Familie Mozart und Besitzerin des Tanzmeisterhauses. Sie war 46 Jahre älter als Mozart, der sie mit dem Brief wohl necken wollte.

Die Gruft von Wolf Dietrich von Raitenau

Wolf Dietrich von Raitenau war der erste Fürst Erzbischof von Salzburg während der barocken Blütezeit der Stadt. Als sein Rivale und Nachfolger Markus Sittikus die Macht an sich riss, zwang er Wolf Dietrich dazu, unter einer Art Hausarrest auf der Festung Hohensalzburg zu leben. Nachdem er dort verstorben war, unternahm der neue Fürst Erzbischof Markus Sittikus alles, um das Andenken an Wolf Dietrich möglichst gering zu halten.

Es heißt, dass Wolf Dietrich deshalb am Friedhof St. Sebastian begraben liegt. Als Fürst Erzbischof hätte er eigentlich in der Krypta des Domes begraben werden sollen - zumal doch der aktuelle Dom auf seinen Auftrag zurückzuführen ist. Fakt ist jedoch, dass die Salzburger den reform- und bauwütigen Erzbischof sehr wohl in liebevoller Erinnerung behielten. Immerhin war es sein Ehrgeiz, der eine Blüte einleitete, die bis ins späte 18. Jahrhundert dauern sollte.

Der Legende nach wurde Wolf Dietrich sitzend in seiner Gruft bestattet. Um den Leichnam herum sollen Baupläne für Salzburg liegen, Skizzen für eine weitere Barockisierung der mittelalterlichen Stadt. So soll er sitzen bis zum jüngsten Gericht; erst dann wird Wolf Dietrich aufstehen und bei Gott für sich und seine Feinde um Gnade bitten.

Links

http://www.salzburg.info/de/
Salzburg Tourismusinformation

http://www.salzburgerland.com/
Salzburgerland Tourismusinfo

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